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"Politiker, die an der Macht bleiben wollen, müssen eben die Wähler bei Laune halten, obwohl die Wahl selbst nur symbolischen Charakter hat. Aber sie stellt das zentrale Ritual des demokratischen Theaterstaats dar. Denn es geht ja nicht mehr um Sachentscheidungen, sondern nur um die Bestätigung oder das Auswechseln politischer Galionsfiguren, die ihre Legitimation dadurch erhalten, dass die Bürger dieses Ritual vornehmen dürfen. Damit wird symbolisch die Fiktion der Volkssouveränität bekräftigt, auf die moderne Verfassungsstaaten gegründet sind. Auf diese Weise und nicht durch inhaltliche Entscheidungen tragen Wahlen zu dessen Stabilisierung bei."

Wolfgang Reinhard | ist Professor em. für Neuere Geschichte an der Universität Freiburg. 2001 erhielt er den Historikerpreis

"Politicians who want to stay in power have to keep the voters happy, even though the election itself is only symbolic. But it is the central ritual of the democratic theater state. After all, it is no longer about substantive decisions, but only about the confirmation or replacement of political figureheads, who are legitimized by the fact that citizens are allowed to perform this ritual. This symbolically reinforces the fiction of popular sovereignty on which modern constitutional states are founded. In this way, and not through substantive decisions, elections contribute to its stabilization."

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