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„Auf Ihre Frage nach meiner Meinung über die Art und Weise, wie eine Zeitung geführt werden sollte, um möglichst nützlich zu sein, würde ich antworten: „indem sie sich nur auf wahre Tatsachen und solide Prinzipien beschränkt.“ Doch ich fürchte, eine solche Zeitung würde nur wenige Abonnenten finden. Es ist eine melancholische Wahrheit, dass eine Unterdrückung der Presse die Nation nicht vollständiger ihres Nutzens berauben könnte, als es durch ihre aufgegebene Prostitution der Unwahrheit geschieht. Nichts kann mehr geglaubt werden, was in einer Zeitung zu lesen ist. Die Wahrheit selbst wird verdächtig, wenn sie in dieses verunreinigte Vehikel gesteckt wird. Das wahre Ausmaß dieses Zustands der Fehlinformation ist nur denen bekannt, die in der Lage sind, die Tatsachen, die sie kennen, mit den Lügen des Tages zu konfrontieren. Ich schaue wirklich mit Mitleid auf die große Zahl meiner Mitbürger, die, wenn sie Zeitungen lesen, in dem Glauben leben und sterben, dass sie etwas von dem wissen, was in der Welt zu ihrer Zeit geschehen ist; während die Berichte, die sie in den Zeitungen gelesen haben, eine ebenso wahre Geschichte jeder anderen Periode der Welt sind wie die der Gegenwart, außer dass die wirklichen Namen des Tages ihren Fabeln beigefügt sind. Man kann ihnen zwar allgemeine Tatsachen entnehmen, wie z. B. dass Europa sich im Krieg befindet, dass Bonaparte ein erfolgreicher Krieger war, dass er einen großen Teil Europas seinem Willen unterworfen hat, usw., usw.; aber auf Einzelheiten kann man sich nicht verlassen. Ich füge hinzu, dass derjenige, der nie in eine Zeitung schaut, besser informiert ist als derjenige, der sie liest; insofern ist derjenige, der nichts weiß, näher an der Wahrheit als derjenige, dessen Geist mit Unwahrheiten und Irrtümern gefüllt ist. Derjenige, der nichts liest, erfährt trotzdem die großen Tatsachen, und die Details sind alle falsch.“

Thomas Jefferson an John Norvell, 11. Juni 1807

Engl. Orig. „To your request of my opinion of the manner in which a newspaper should be conducted, so as to be most useful, I should answer, “by restraining it to true facts & sound principles only.” Yet I fear such a paper would find few subscribers. It is a melancholy truth, that a suppression of the press could not more compleatly deprive the nation of it’s benefits, than is done by it’s abandoned prostitution to falsehood. Nothing can now be believed which is seen in a newspaper. Truth itself becomes suspicious by being put into that polluted vehicle. The real extent of this state of misinformation is known only to those who are in situations to confront facts within their knowledge with the lies of the day. I really look with commiseration over the great body of my fellow citizens, who, reading newspapers, live & die in the belief, that they have known something of what has been passing in the world in their time; whereas the accounts they have read in newspapers are just as true a history of any other period of the world as of the present, except that the real names of the day are affixed to their fables. General facts may indeed be collected from them, such as that Europe is now at war, that Bonaparte has been a successful warrior, that he has subjected a great portion of Europe to his will, &c., &c.; but no details can be relied on. I will add, that the man who never looks into a newspaper is better informed than he who reads them; inasmuch as he who knows nothing is nearer to truth than he whose mind is filled with falsehoods & errors. He who reads nothing will still learn the great facts, and the details are all false.“

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